Quantcast
Channel: Kommentare zu: Collateral Murder
Viewing all articles
Browse latest Browse all 15

Von: KAL

$
0
0

Kriege waren, sind und werden immer grausam sein.
Ich glaube, dass es nunmal ein ungemeines Risiko darstellt in einem (offensichtlichen) Kampfgebiet als Fotograf oder Kameramann zu agieren, zumal wenn man sich mitten in einer Traube von Einheimischen bewegt. Das ist ein klares Berufsrisiko. Wirklich tragisch ist natürlich die Tatsache, dass der Schütze die Ausrüstung als Waffen fehlinterpretiert, dies wohl auch der weiten Entfernung geschuldet.
Aber ich kann einigermaßen auch die Sicht des Schützen nachvollziehen, denn schließlich trägt er auch ein gewisses Risiko und muß dauernd befürchten, selbst zum Ziel zu werden. Seine Vorgesetzten hören ja nur über Funk mit und können sich selbst kein genaues Bild der Lage machen, also liegt eindeutig eine tragische Fehlentscheidung des Schützen vor. Aber ich sage bewußt tragisch, denn zusammen mit irakischen Bewaffneten ist die Chance angegriffen zu werden, natürlich weitaus höher, zumal ich mich wundere, dass die Opfer keine erkennbaren Presswesten o.ä. trugen, dies hätte die Tragödie vielleicht verhindern können.
Den Angriff auf den Transporter sehe ich auch kritischer, aber ich glaube, da eigene Infanterie in der Nähe ist, entscheiden die Vorgesetzten über Funk, doch anzugreifen, um kein Risiko einzugehen, denn aus Sicht der Army sind eigene Verluste immer schlimmer zu bewerten als gegnerische oder zivile Opfer. So hart das auch klingen mag, aber so funktioniert nunmal der Krieg.

Und dem Schützen oder dem ganzen Geschehen eine Absicht oder einen Sadismus zu unterstellen, halte ich für gewagt, denn es liegt wohl kaum im Interesse der amerik. Streitkräfte solche Videos und die daraus resultierenden Schlagzeilen herbeizuführen.
Für mich ist das vordergründig ein schrecklicher Unfall und eben eine subjektive Fehleinschätzung, sicherlich auch z.Teil psychologisch bestimmt, aber ich glaube dieser Abstumpfung diesem blutigen Handwerk gegenüber und der daraus resultierenden Traumatisierung verfolgt einen ein Leben lang.
Zumal als er erfahren hat, wen er da genau ums Leben gebracht hat.
Man kann es nur als ein Wunder begreifen, dass die Mädchen von den fatalen und heftigen Salven nicht getötet wurden.
Dieses Video erregt zum Glück Aufsehen, auch da es nunmal Journalisten/bzw. Zivilisten sind, die hier ihr Leben lassen, aber man muss sich bewußt machen, wieviele Menschen tagtäglich durch andere Menschen zu Tode gebracht werden und das diese Menschen, mögen sie dort wohnen oder dort «eindringen» sich dieser Tatsache und dieser Gefahr täglich bewußt sind.
der Schütze wirkt für mich so, als ob er berauscht wäre, ganz wie von einer Droge, wobei ich mal gehört habe, dass diese Hightechwaffen und ihre Bedienung der Wirkung psychedelischer Drogen entsprechen.
Ich hätte noch soviel dazu zu schreiben, aber ich breche hier ab und setze die Tage fort.
Schreckliche Welt, in der wir leben, auch wenn wir (vermeintlich) weit weg und in Sicherheit sind, es sollte mehr solcher Videos geben, um uns die Alltäglichkeit des Grauens nicht in unseren lächerlichen Problemen vergessen zu lassen, denn nur dann kann sich ein politischer Wille formieren, solche Greuel nicht mehr zu entfesseln, aber wie weit ist unsere Zivilisation davon noch entfernt? Trotz Demokratie, aber die hatten schon die alten Griechen und trotzdem hauten sie sich die Köpfe ein.…


Viewing all articles
Browse latest Browse all 15